Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar

Dieser Satz von Ingeborg Bachmann, Titel ihrer Dankesrede für den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den sie 1959 im Bundeshaus Bonn verliehen bekam, ist sprichwörtlich geworden und heute aktueller denn je.

Denn wäre es nicht zumutbar gewesen, beim Namen zu nennen, was die meisten Menschen in Deutschland im Jahre 2012 ohnehin wahrnehmen?

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Zum Fürchten hässlich

Dass Armut viele Gesichter hat, wie oft wird es gesagt? Fast schon eine Floskel. Es gibt aber eine Form von Armut, die ist zum Fürchten hässlich.

Neulich in Essen: Ein offenbar geistig verwirrter Mann sprach laut mit Personen, die nur in seiner Realität anwesend waren, dabei schimpfte er manchmal los, wirkte überdreht, aber nicht aggressiv. Die Menschen, die ihn auf dem Bahnsteig und später in der vollen U-Bahn verstohlen, belustigt oder leicht angegruselt beobachteten, schien er gar nicht wahrzunehmen. Dann stieg er aus, mit ihm viele andere, auch ich, auch ein junges Paar mit Hund, beiden war deutlich anzusehen, dass sie selbst nicht gerade zu den wohlhabenden Bürgern gehören. Weiterlesen

Dunkel war’s, das Licht schien helle…

Noch strahlt die Stadt im Licht der Lichtwochen. Dunkel wird es für uns noch früh genug

Detailgetreue Motivbilder, goldene Kugeln, strahlende Lichtstränge“ – so wirbt die Essen Marketing GmbH für die Lichtwochen, die am 28. Oktober mal wieder begonnen haben. Ach wie schön. Ach wie hell. Da können wir uns noch mal richtig eins leuchten lassen. Denn dunkel wird’s noch früh genug.

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Das Ende der Märchenstunde

Märchen auf der BG45-Seite? Wie jetzt?

Nun – mir kommt es inzwischen wie ein Märchen vor, aber so unglaublich das auch klingen mag: Es ist kaum zehn Jahre her, da bekam man im sog. JobCenter noch wirklich wertvolle Tipps, wenn man sich in Not befand – und es gab soziale Einrichtungen, die sich auf die Fahne geschrieben hatten, Bedürftigen beizustehen – zum Beispiel Möbelbörsen. Weiterlesen