Dunkel war’s, das Licht schien helle…

Noch strahlt die Stadt im Licht der Lichtwochen. Dunkel wird es für uns noch früh genug

Detailgetreue Motivbilder, goldene Kugeln, strahlende Lichtstränge“ – so wirbt die Essen Marketing GmbH für die Lichtwochen, die am 28. Oktober mal wieder begonnen haben. Ach wie schön. Ach wie hell. Da können wir uns noch mal richtig eins leuchten lassen. Denn dunkel wird’s noch früh genug.

Zur Jahreswende auf jeden Fall. Nicht, weil die Stadt Essen dann ihre gigantische Straßen-Deko wieder einpackt, nein: Dann steigen die Preise. Zum Beispiel für Strom. Da sind für 2013 im Schnitt 10 % Erhöhung angekündigt. Journalisten rechnen das immer in schöne anschauliche Vergleiche um. Eine vierköpfige Familie müsse dann auf ein Essen beim Lieblingsitaliener verzichten, heißt es. Worauf verzichten die Essener Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen sind? Auf ein paar Schuhe für die Kinder, aufs Telefonieren, aufs Sozialticket? Tja, verzichten müssen alle. Politiker verzichten gerne auf die Diskussion über Sozialtarife für Energie. Denn das ist besser als auf Honorare zu verzichten. Wie schreibt die Essen Marketing GmbH doch so treffend: „Sie beginnt jetzt, die Zeit, in der in Essen der Blick nach oben lohnt.“ Oja! Und was sehen wir da? Hoch auf den Häusern in leuchtender Schrift: RWE , E.ON, STEAG … Wenn uns da kein Licht aufgeht.

BK

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