Inge Hannemann kommt nach Essen

Inge Hannemann, Mitarbeiterin des JobCenters in Hamburg-Altona, nimmt an einer Veranstaltung der Essener LINKEN teil

Der Name Inge Hannemann ist für viele ein Begriff, die sich mit Hartz IV auseinandersetzen müssen. Für alle, die Frau Hannemann noch nicht kennen: Wie oben schon erwähnt arbeitet Inge Hannemann im JobCenter in Hamburg-Altona. Sie ist (oder besser war) dort für die U25-Fälle zuständig. Da sie sich und ihre Tochter mit ihrem ursprünglichen Beruf, sie ist studierte Journalistin, nicht über Wasser halten konnte, nahm sie 2005 den Dienst im JobCenter auf. Anfangs hat sie diesen, getreu der gesetzlichen und dienstlichen Vorgaben, durchgeführt.

Je mehr ihre Arbeit aber durch gesetzliche Bestimmungen, Kennzahlen usw. geprägt wurde, umso kritischer wurde ihr Blick auf Hartz IV. Frau Hannemann sieht sich im Dienst der Menschen, die zu ihr kommen, und nicht im Dienst von Gesetzen und internen Dienstanweisungen. Diese haben mit den tatsächlichen Nöten und Bedürfnissen der Erwerbslosen nichts zu tun. Da sie für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuständig ist, sieht sich Inge Hannemann hier besonders in der Pflicht. Statt die jungen Menschen in Zeit- und Leiharbeit zu pressen, hat sie die Zukunft dieser jungen Menschen im Blick. Somit kümmerte Frau Hannemann sich darum, das sie, je nach Ausgangslage, eine Ausbildung oder ein Studium in Angriff nahmen. Statt die jungen Menschen in Bewerbungstrainingsmaßnahmen zu pressen, schrieb sie zusammen mit ihnen die Bewerbungen selber und schickte diese dann ab. Zusätzlich berichtet Inge Hannemann auf ihrem Blog altonabloggt über die Missstände in Hartz IV. Das alles missfällt ihrem Arbeitgeber erheblich, weshalb Frau Hannemann seit April 2013 mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt wurde und Hausverbot erhielt.

Am 26. Juli um 18:00 Uhr berichtet Inge Hannemann aus dem Innenleben des Jobcenters und erläutert ihre Auffassungen. Anschließend findet, zusammen mit Frau Hannemann, eine Diskussionsrunde statt. Durchgeführt wird dies von DIE LINKE in Essen. Die Veranstaltung lautet:

Die Sanktionspraxis des Hartz IV Systems – Kritik nicht erwünscht?

und findet am 26. Juli um 18:00 Uhr im ChorForum Essen, Fischerstr. 2-4 statt.

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Eine Antwort zu Inge Hannemann kommt nach Essen

  1. Veltepetter sagt:

    Hut ab, für das , was Frau Hannemann da in Bewegung setzt.
    War sehr interessant, Ihr zuzuhören.

    Nur wird sich diese Struktur nicht so leicht verändern lassen.
    Der „Wunsch“ diese Missstände gerichtlich auf EU Ebene zu klären,
    wird mit ziemlicher Sicherheit vom Beklagten unterbunden werden.

    Die alten Römer wussten schon:
    Stifte Unruhe unter denen, die du beherrschen willst.

    ..und keinem anderen Zweck dient die Agenda 2010.

    Betroffen sind beide, die, die vor dem Schreibtisch sitzen,
    sowie die, die dahinter sitzen.

    Hier ist das System ziemlich treffend beschrieben:
    http://www.initiative.cc/Artikel/2008_05_30%20Marionettenstaat.htm

    Grüße
    Veltepetter