Comeback von Peter Hartz: „Ein schlechter Scherz“

Das Erwerbslosen Forum Deutschland hat das angekündigte Comeback von Peter Hartz als einen schlechten Scherz und Schlag ins Gesicht vieler Hartz IV-Bezieher bezeichnet

Der wegen Lustreisen und anderen Vergünstigungen von Betriebsräten vorbestrafte frühere VW-Manager Peter Hartz arbeitet seit Monaten mit Wissenschaftlern an dem Plan, der Langzeitarbeitslosen zu einem neuen Job verhelfen und im Saarland getestet werden soll. Unter anderem sollen so genannte Coaches für Langzeitarbeitslose eingesetzt werden, wie die »Saarbrücker Zeitung« in ihrer Mittwoch-Ausgabe berichtete.

Die Details sollen heute (Donnerstag) in der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz / Saarland der Bundesagentur für Arbeit vorgestellt werden. »Wir gehen davon aus, dass Peter Hartz Lustreisen für Langzeitarbeitslose und deren Coaches in seinem Konzept nicht vorgesehen hat«, so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.

Martin Behrsing meint weiter:

»Ein schlechter Scherz, den sich die Bundesagentur für Arbeit und Rheinland- Pfalz-Saarland haben einfallen lassen. Zugleich zeigt es uns, welche Instinktlosigkeit inzwischen in Sozialbehörden vorherrscht. Mit Peter Hartz wird nun erneut ausgerechnet die Person ins Boot geholt, für die bei der Verwirklichung von Unternehmenszielen weder moralische Grenzen noch kriminelle Machenschaften ein Tabu sind. Seine arbeitsmarktpolitischen Kompetenzen beschränken sich auf die Interessen des Großkapitals. Arbeitnehmer sind wohl eher zur Ware „Arbeitskraft“ degradiert. Zudem steht sein Name für die Hartz-Unreformen, die für viele bittere Armut, Perspektivlosigkeit und Hungerlöhne gebracht haben. Seine vollmundigen Versprechen anlässlich der Vorstellung des so genannten Hartz-Pakets am 16. August 2002, sich in nur 4 Jahren die Arbeitslosigkeit halbieren würde haben sich ebenfalls als sehr, sehr schlechter Scherz herausgestellt. Nicht gerade ruhmvolle Verdienste und Kompetenzen, um Langzeitarbeitslose in einen neuen Job zu vermitteln.

Wir betrachten das Ganze als einen Angriff auf Erwerbslose und fragen uns, wo denn jetzt die entrüsteten Aufschreie von Unionspolitikern bleiben, die sich bei anderen Personen mit krimineller Vergangenheit und guten Jobangeboten oder bei angeblich faulen Arbeitslosen in Moralin-Ergüssen erbrechen«

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