Hartz4-Bezieher, die erkrankt sind, haben nicht nur das Leid mit ihrem Leiden, sondern zusätzlich das Leid mit dem JobCenter
Leider sieht es zur Zeit danach aus, dass die Aussage des Herrn Renzel, dass es sich bei den fehlenden Anmeldungen zur gesetzlichen Krankenversicherung durch das JobCenter Essen um Einzelfälle handelt, nicht den Tatsachen entspricht, sondern immer noch ein massives verwaltungstechnisches Problem vorliegt.
Nach wie vor werden uns Fälle bekannt, in denen die Betroffenen seit Monaten nicht krankenversichert sind und das JobCenter selbst auf Anmahnungen nur sehr schleppend reagiert.
Besonders dramatisch gestaltet sich die Situation für chronisch Kranke, die auf eine regelmäßige medizinische Versorgung angewiesen sind. Gleiches gilt für Kinder, wenn sie über ihre Eltern mit pflichtversichert sind.
Nachfragen bei den Krankenkassen ergaben zudem, dass es sich tatsächlich nicht um Einzelfälle handelt. Zudem sind Fälle bekannt, bei denen das JobCenter Essen zwar die Beiträge in den sog. Versicherungspool abführt, aber keine Anmeldung dazu durchführt, bzw. die falschen Schlüsselkennziffern dafür verwendet.
Vermutlich ist die Ursache darin zu sehen, dass die neue Software des JobCenters Essen wohl immer noch nicht richtig funktioniert. Obwohl Herr Renzel das in seinem Antwortschreiben auf den offenen Brief der Montagsdemo anführt, welcher weiter unten hier auf unserer Webseite als PDF-Dokument angesehen werden kann
Und wie so oft endet dieses Drama in eigentlich unnötigen Klageverfahren vor dem Sozialgericht, für die der dadurch der Stadt Essen zusätzlich entstehenden Kosten letztendlich der Steuerzahler zu haften hat. Eigentlich ist das ein Fall für das Schwarze Buch des Bundes der Steuerzahler, bzw. sogar für den Bundesrechnungshof.
Unverständlich erscheint uns in diesem Zusammenhang die innere Haltung der Stadt Essen, bzw. des JobCenters. Denn schließlich handelt es sich bei dieser Thematik letztendlich um eines der höchsten Güter, welches ein Mensch haben kann, nämlich die Gesundheit.
Schon alleine deshalb müsste seitens der Verwaltung eigentlich alles daran gesetzt werden, dieses Problem schnell und unbürokratisch zu lösen.
Betroffenen raten wir dringend davon ab, die Möglichkeit der durch die Krankenkassen in diesen Fällen angebotenen freiwilligen Weiterversicherung abzuschließen, da sie auf den Kosten dafür sitzen bleiben könnten.
Zudem erinnern wir in diesem Zusammenhang an unsere offenen Rechtsberatungen. Noch immer Betroffene können sich gerne dort an unsere kompetenten Rechtsanwälte wenden, die ihnen dann mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.
aintheavy