Gibt es nicht genug Personal in den JobCentern? Der Amtsleiter Gutschmidt widerspricht dem Dezernent Renzel in dieser Frage.
Zum Hintergrund: Eine junge Frau muss ergänzend Hartz4 beantragen und geht ins JobCenter am Berliner Platz. Dort wird sie zwei Mal weggeschickt. Als sie sich nach ihrem zweiten gescheiterten Versuch beschweren wollte und nach dem Namen des Vorgesetzten fragte, wurde ihr mit Hausverbot gedroht. Der Leiter des JobCenters Essen entschuldigt das zweimalige Wegschicken gegenüber der Presse mit Personalknappheit. Ferner verwies er auf ein erhöhtes „Kundenaufkommen, da zum 1. Januar die Regelsätze steigen“.
Dazu ein Zwischenruf von Jan Häußler, Fachanwalt für Sozialrecht:
Schon 2010 gab es deutliche Kritik des Sozialgerichts an dem Kundensteuerungskonzept des JobCenters Essen. Auf die Anfrage eines Ratsmitgliedes vom Februar 2014 hatte der verantwortliche Dezernent für Soziales, Peter Renzel (CDU), noch geantwortet, dass man nichts ändern müsse, da die Kundensteuerung bedarfsorientiert wäre.
Entgegen der jetzigen Aussage vom Leiter des JobCenters, war in der der Antwort des Sozialdezernenten von zu wenig Personal nicht die Rede.
Die Ausrede mit dem zusätzlichen Kundenandrang wegen der Regelsatzerhöhung ist nicht schlecht. Ich wusste gar nicht, dass man, um die zu erhalten, persönlich zum JobCenter muss.
Unterm Strich stellt sich die Frage: Kann nun das JobCenter Essen mit dem vorhandenen Personal seine Arbeit vernünftig machen oder nicht?
Die NRZ Essen hat am 17. Dezember 2014 über diesen Fall ausführlich berichtet.