Psyche krank? Dann steckt man wohl im ALG II-Leistungsbezug!
Auf diese Formel kann man es zumindest bringen, wenn man sich die Berichterstattung eines etablierten Regenbogenpresseblattes zu der Veröffentlichung einer Studie zu diesem Thema ansieht.
Es ist wieder einmal mehr als bedauerlich, wie sehr ohnehin schon genug Abgestrafte in der Öffentlichkeit medial durchs Dorf getrieben werden. Eine kranke Psyche ist genauso behandlungsbedürftig wie jede andere körperliche Erkrankung. Das scheint dieses Mainstreammedium schlichtweg zu vergessen.
Eine durchaus seriöse Studie zu Erkrankungen der Psyche wird zur Propaganda missbraucht
Einige einschlägige Blätter wie z.B. Spiegel-Online berichten wirklich seriös zu diesem Thema. Denn das ist ein ernstzunehmendes Problem. Die Lebensbedingungen im ALG II-Bezug führen vielfach fast zwangsläufig zu solchen Erkrankungen. Oft genug müssen Leistungsberechtigte in ihrer näheren Umgebung Stigmatisierung hinnehmen. Von den Demütigungen, denen sie oftmals tagtäglich in den JobCentern ausgesetzt sind, braucht erst gar nicht gesprochen zu werden.
Und dann versucht dieses Mainstreammedium der breiten Öffentlichkeit weiszumachen, dass Erkrankungen der Psyche neuerdings wohl hauptsächlich ein Problem der SGB II-Leistungsberechtigten ist. Dabei vergisst es, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen in der BRD seit Jahren kontinuierlich zunimmt.
Zahl der Erkrankungen der Psyche ist erschreckend
Laut der oben angeführten Studie leiden mittlerweile rund 1/3 aller SGB II-Leistungsberechtigten an psychischen Erkrankungen. Hierbei handelt es sich häufig um sog. affektive Störungen. Dazu gesellen sich auch noch Depressionen als aufgezeigtes Krankheitsbild. Darüber hinaus benennt die Studie eine steigende Anzahl an neurotischen Störungen. Und abschließend nicht zu vergessen die psychosomatischen Erkrankungen. Also Krankheitsbilder, bei denen sich die Seele ein körperliches Ventil sucht.
Das ist der Wahnsinn und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Hier gibt es wirklich dringenden Handlungsbedarf. Die Betreuung in den JobCentern muss dringend fallspezifisch verbessert werden. Vor allen Dingen seitens der Mitarbeiter. Sie müssen einen anderen Umgang mit Betroffenen finden, denn eine kranke Psyche erfordert besondere Aufmerksamkeit.
Zwar fordert das auch Heinrich Alt, seines Zeichens Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, schiebt aber gleichzeitig mit seinen Äußerungen den schwarzen Peter teilweise wieder auch der Wirtschaft zu. Verwunderlich ist nur sein Eingeständnis, dass es hier auch einen gewaltigen Nachholbedarf bei der täglichen Arbeit der JobCenter gibt. Es passt irgendwie nicht so Recht zu dem Bild, was er bisher in der Öffentlichkeit abgab.
Nach vier Jahren 1,25 € Job kam ich in eine Staatliche Einrichtung zur Zwangsbespassung.
Seitdem fühle ich mich psychisch krank gemacht.
Ich habe mich erstmal an die Selbsthilfegruppe Wiese e.V.
gewandt.
Sie gaben mir einige Adressen bekannt wohin man sich wenden kann, es ist sehr hilfreich .