NRW versagt bei der Betreuung von SGBII-Leistungsberechtigten

Wie das Internetportal von t-online.de mitteilt, versagt NRW als Bundesland bei der Betreuung von SGBII-Leistungsberechtigten

In diesen Artikel Zu wenig Betreuung beruft sich das Portal auf eine Publikation in der Tageszeitung Die Welt. Dieser liegt laut ihrer eigenen Aussage eine Studie des Deutschen Landkreistages vor.

NRW ist das Schlusslicht aller Bundesländer bei der Betreuung von SGBII-Leistungsberechtigten!

In NRW nimmt neben Berlin die Zahl der SGBII-Leistungsberechtigten einfach nicht ab. Das steht im krassen Gegensatz zum Bundestrend. Selbst in den ostdeutschen Bundesländern, die traditionell mit einer hohen Quote an SGBII-Leistungsberechtigten gesegnet waren, nimmt die Anzahl kontinuierlich ab. In NRW stieg aber die Anzahl der SGBII-Leistungsberechtigten regelmäßig seit August 2005. Mittlerweile verzeichnete NRW im August 2013 sogar eine höhere Anzahl als im Sommer 2005. Im diesem Sommer erreichte die Arbeitslosigkeit in der BRD ein Rekordniveau.

Wie dramatisch die Lage in NRW tatsächlich ist, können interessierte Leser einem Beitrag Armut wächst in Großstädten von Sybille Fuchs auf World Socialist Web Site entnehmen.

Arbeitsmarktexperten werfen den Behörden in NRW Versagen vor!

Das die Entwicklung bei der Betreuung von SGBII-Leistungsberechtigten in NRW so negativ sei, liege vor allen Dingen an dem Versagen der Behörden, also den JobCentern. Dabei beruft sich die Tageszeitung Die Welt auf die Beurteilungen mehrerer Arbeitsmarktexperten.

Das bevölkerungsreichste Bundesland steht nun mit einer Quote 9,1 Prozent mittlerweile sogar schlechter da als Thüringen, das mit 8,5 Prozent der Primus im Osten ist.

Was kann gegen diesen Trend getan werden?

Der Sozialexperte des Kommunalverbandes, Markus Keller, bemängelt, daß in der Arbeitsmarktpolitik  zu vieles zu stark reguliert werde. Zudem seien in den letzten Jahren Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung radikal gedrosselt worden.

In eine ähnliche Richtung argumentiert Klaus Zimmermann, Chef des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) Bonn: Er kritisierte, dass die Vermittlung für die Jobcenter zurzeit gar keine Priorität habe. Zudem müssen für jeden Einzelnen etwas Passendes geschneidert werden, um die Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen.

„Nötig ist eine intensive Fallbetreuung durch qualifiziertes und sozial kompetentes Personal“, urteilte der deutsche Arbeitsmarktexperte Hilmar Schneider, Direktor des internationalen Zentrums für Bevölkerung, Armut und Politikstudien (CEPS) in Luxemburg.

Zusammengefasst kann man also sagen, daß es deutlich verbesserte Einzelfallbetreuung von SGBII-Leistungsberechtigten geben muß. Nur so lassen sich für jeden einzelnen bessere Perspektiven erreichen.

Und wie sieht es in Essen aus?

In Essen schwankt die Anzahl der SGBII-Leistungsberechtigten seit Jahren zwischen 80.000 und 82.000.

Allerdings ist mittlerweile eine wirklich individuelle Betreuung der SGBII-Leistungsberechtigten im Fallmanagement des JobCenters Essen nicht mehr gegeben. Denn seit der Umstellung auf die Optionskommune fährt das JobCenter die Linie des Rotationsprinzips. Konkret heißt daß für jeden einzelnen SGBII-Leistungsberechtigten, daß er in regelmäßigen Abständen einen neuen Ansprechpartner im Fallmanagement zugeteilt bekommt. Damit möchte das JobCenter verhindern, daß sich allzu sehr persönliche Beziehungen zwischen dem/der Anspruchsberechtigtem(n) und dem/der jeweiligen SachbearbeiterIn ergeben. Das bedeutet für jeden Betroffenen, daß er jedes Mal seine persönliche Historie jemand anderem erneut schildern muß.

So kann man keine individuelle Betreuung gestalten!

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