Keine Neuauflage der Essener Familienkarte

Die Essener Familienkarte ist endgültig vom Tisch

Der Vorschlag der Jugendverwaltung, von einer Neuauflage der Essener Familienkarte abzusehen, wird von der Linken ausdrücklich begrüßt. Schon im Februar forderte DIE LINKE Ratsfraktion, das Projekt zu begraben. Denn eine reale Entlastung hat die Essener Familienkarte den einkommensschwachen Familien nicht gebracht. Nun musste die EMG einsehen was DIE LINKE schon seit Einführung prophezeite: Das Konzept Familienkarte ist gescheitert.

„Dass sich nur 1,6 Prozent der Essener Familien an der Umfrage der EMG beteiligten, zeigt deutlich, dass die Familienkarte für die bedürftigen Kinder und deren Familien keinen spürbaren Nutzen hat.“ so die jugendpolitische Sprecherin der Linken Ratsfraktion, Janina Herff: „Die Familien haben die Karte schlicht nicht angenommen.“

DIE LINKE hat große Sympathie für den Vorschlag der Jugendverwaltung, statt dessen in den qualitativen und quantitativen Ausbau des Ferienspatzes zu investieren. Seit langem kritisiert DIE LINKE dieses Angebot als zu knapp bemessen.

Darüber hinaus wären für die betroffenen Familien auch einheitliche Ermäßigungstarife in städtischen Einrichtungen notwendig. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Vergünstigungen für einkommensschwache Familien. Die Ermäßigungen sind jedoch vielen nicht bekannt und oft uneinheitlich.

Die Erhöhung von Eintrittspreisen wie z. B. Gruga-Park und Museum Folkwang zu Lasten von einkommensschwachen Familien, von CDU, GRÜNEN, FDP und EBB im Rat durchgesetzt, machen Freizeitgestaltung für viele schlicht unbezahlbar.

„Wir brauchen endlich ein Konzept für unsere Stadt, das in Armut lebende Familien tatsächlich entlastet und somit den Namen ‘familienfreundlich‘ auch verdient“, so Janina Herff weiter. „Wir brauchen einen Sozialpass der unbürokratisch allen Bildungs- und Teilhabepaketberechtigten Familien ermöglichen würde, an Sport, Kultur und Freizeitveranstaltungen teilzunehmen.“

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2 Antworten zu Keine Neuauflage der Essener Familienkarte

  1. Dan sagt:

    Auch das Sozialticket für Bus und Bahn, das eigentlich zum 1.6.2011 hätte eingeführt werden sollen, ist zur Zeit vom Tisch. Lediglich eine Schiedskommission soll am 19.7 tagen, wie der WDR vorgestern berichtete.