SchuldnerAtlas 2013 veröffentlicht

SchuldnerAtlas 2013 der Creditreform veröffentlicht

SchuldnerAtlas 2013 der Creditreform veröffentlicht

Die Firma Boniversum Creditreform hat ihren SchuldnerAtlas 2013 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser Atlas gibt einen detaillierten Überblick über die Verschuldung der privaten Haushalte in Deutschland. Und auch dieses Jahr liefert die Creditreform ernüchternde Zahlen.

SchuldnerAtlas – Eine direkte Auswirkung unserer Konsumgesellschaft

Die hohe private Verschuldung der Deutschen ist eine direkte Auswirkung unserer Konsumgesellschaft. In der es alltagsfähig geworden ist, Konsum über Pump zu finanzieren. Zudem wird es einem auch seitens der Banken leicht gemacht, Schulden aufzunehmen. Werbeanreize dafür gibt es genug. Glaubt man der Werbung, ist nur der etwas, der regelmäßig konsumiert. Dabei sollten eigentlich ganz andere Werte zählen.

Ändern sich dann plötzlich aufgrund von Schicksalsschlägen wie Arbeitslosigkeit die finanziellen Verhältnisse, steckt man ganz schnell in der Schuldenfalle. Leidgeprüfte SGB II-Leistungsberechtigte können ein Lied davon singen. Oft genug mündet das dann in der Privatinsolvenz.

Wie sich die Entstehung von Überschuldung verteilt, kann man dem oben angeführten PDF-Dokument SchuldnerAtlas 2013 auf Seite 34 entnehmen:

Bei einer Analyse der Hauptauslöser von Überschuldungsprozessen auf Grundlage des Statistischen Bundesamtes für die Jahre 2008 bis 2013 zeigen sich folgende Trends:
Die fünf wichtigsten Faktoren Arbeitslosigkeit (Anteil 2013: 26 Prozent),Scheidung / Trennung (14 Prozent), unwirtschaftliche Haushaltsführung (12 Prozent, vom iff-Überschuldungsreport auch als „irrationales Konsumverhalten“ bezeichnet) sowie Krankheit (13 Prozent) und gescheiterte Selbstständigkeit (8 Prozent) lösten in den letzten Jahren deutlich mehr als 70 Prozent aller Überschuldungsfälle aus.

Der SchuldnerAtlas und die tatsächlichen Zahlen

Der SchuldnerAtlas und die tatsächlichen Zahlen

Dazu hat Creditreform eine sehr übersichtliche Tabelle erstellt, die hier links zu sehen ist. Aus dieser geht hervor, wie sich die Entwicklung der Verschuldung der privaten Haushalte seit dem Jahr 2004 darstellt.

Diese Zahlen sind wirklich sehr ernüchternd. Auch wenn es seit dem Jahr 2007 einen Abwärtstrend um einen knappen Prozentpunkt gegeben hat. Dennoch ist realistisch gesehen der Verschuldungsstand schlichtweg zu hoch. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, das dahinter auch menschliche Lebenssituationen und Schicksale stehen. Das sollte man beim Lesen und Bewerten solcher Zahlen nie vergessen.

Der SchuldnerAtlas und die Pro-Kopf-Verschuldung

Der SchuldnerAtlas und die Pro-Kopf-Verschuldung

Zu diesem Punkt haben wir die Graphik rechts von Creditreform ausgewählt. Aus ihr geht hervor, wie hoch die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung tatsächlich ist. Zugleich bietet sie einen Überblick darüber, wie sich diese nach Altersgruppen verteilt.

Das Überraschende ist der hohe Schuldenstand der über 65-Jährigen. Addiert man die genannten Werte und ermittelt den Durchschnittswert, so haben in der BRD die über 65-Jährigen eine Pro-Kopf-Verschuldung von 47.920 €. Das sind Zahlen, die für sich sprechen.

Auch die gesamte durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung, die der SchuldnerAtlas angibt, ist mit 33.500 € enorm hoch. Hier ist durchaus die Frage angebracht, wohin das noch führen wird. Aber um diese beantworten zu können, müsste man Hellseher sein.

Der SchuldnerAtlas und NRW

Leider hat die Creditreform hierzu keine Graphik veröffentlicht. Wir können uns daher nur auf das oben angeführte PDF-Dokument beziehen. Auf Seite 18 gibt es eine Tabelle, aus der hervorgeht, dass die Verschuldungsquote in NRW dieses Jahr bei 11,32% liegt.

Damit belegt NRW bundesweit den viertletzten Platz. Diese Zahlen sind wahrlich kein gutes Zeichen. So eine hohe Verschuldung der privaten Haushalte ist ein volkswirtschaftlicher Wahnsinn. Gerade in NRW, das sich auf dem besten Wege befindet, zum Armenhaus der Nation zu werden.

Der SchuldnerAtlas und die Stadt Essen

Der SchuldnerAtlas und die Stadt Essen

Wie man der linken Graphik entnehmen kann, ist Essen bundesweit auf Platz 5 der 10 Großstädte mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung.

Wie viele SGB II-Leistungsberechtigte sich in den Zahlen verbergen, führt die Creditreform leider nicht separat an. Es wird in den Erklärungen zum SchuldnerAtlas lediglich angeführt, dass ein Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Überschuldung besteht. Aber das ist mit gesundem Menschenverstand betrachtet ohnehin logisch.

Hilfeangebote für Überschuldete in Essen

In Zusammenhang mit diesem Thema wollen wir auf existierende Hilfeangebote für Überschuldete in Essen hinweisen:

  1. Verein Schuldnerhilfe Essen
  2. Allgemeine Schuldnerhilfe Essen
  3. Schuldnerberatung RheinRuhr
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