Hartz IV und was es aus den Menschen macht
Leider gibt es wieder einmal deutlich Negatives zu den Auswirkungen von Hartz IV zu berichten. In Frankfurt/Main hatten Erwerbsloseninitiativen mit sehr viel Engagement eine Kundgebung und Protestaktion unter dem Motto „Zehn Jahre Hartz IV sind genug“ organisiert. Die sich dann als regelrechter Fehlschlag erwies. Denn sie wurde vom Zielpublikum, den Frankfurter Hartz IV-Beziehern regelrecht sabotiert.
Das ist eine Haltung, die bundesweit vorzufinden ist. Hartz IV hat die Betroffenen mittlerweile so stark stigmatisiert, dass sie sich nicht mehr trauen, öffentlich damit in Verbindung gebracht zu werden. Dieses Lied können auch wir als einschlägige Erwerbsloseninitiative stundenlang mitsingen.
Hartz IV und die Resignation
Das Hartz IV zermürbt und zerbricht, ist eine Tatsache, die sich mittlerweile nicht mehr leugnen oder wegdiskutieren lässt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zementieren diese Aussage. Auch wir haben bereits über die psychischen Auswirkungen von Hartz IV berichtet. Dazu gesellt sich dann auch noch die hinlänglich bekannte Obrigkeitstreue der Deutschen und ihr Phlegma. Frei nach dem Motto „Alles Gute kommt von oben“.
Auch nach über 8 Jahren kämpfen wir als Erwerbsloseninitiative in Essen gegen das Abstumpfen der Leistungsberechtigten und die sich daraus ergebende Schicksalsergebenheit. Das dass eigentlich der falsche Weg ist, ist aber zumindest einigen bekannt.
Es müssen aber immer noch deutlich mehr werden.
Hartz IV und die drastischen Folgen
Zum Glück hat erneut eine als seriös einzustufende Zeitung, die Frankfurter Rundschau, dieses Thema aufgegriffen und einen nachdenklich stimmenden Artikel verfasst, der nicht von den üblichen Hass- und Hetztiraden gegen Hartz IV-Bezieher getragen ist:
Langzeitarbeitslose: Viele haben resigniert
Von Friederike Tinnappel
Viele Plakate, wenige Teilnehmer: die Kundgebung gegen Hartz IV in der Fischerfeldstraße.
An den Vorbereitungen lag es nicht, dass am Donnerstagvormittag nur etwa 80 Armuts-Aktivisten den Weg in die Fischerfeldstraße fanden. Der Ort war bewusst gewählt: Nach Osten blickend links die Agentur für Arbeit, rechts die Geschäftsstelle der SPD. Unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) waren die Hartz IV-Reformen 2005 in Kraft getreten – die Agentur für Arbeit betreibt in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt die stadtweit sieben Jobcenter.
Zwei Monate lang wurde die Mischung aus Kundgebung und Straßenfest vorbereitet, wurden Plakate und Transparente gemalt. Am Donnerstag gab es Kaffee und Brezeln, Reden und Musik. Zwei Delegationen schauten bei der Agentur und gleichzeitig bei der SPD vorbei, um eine „Charta der Selbstverständlichkeiten“ zu überreichen, in der für einen menschlicheren Umgang mit Arbeitslosen, „eine gute Beratung und schnelle Hilfe“ plädiert wird.
„Das machen, was ich kann“
Helga Röller, die an den Vorbereitungen für die Demonstration beteiligt war, macht aus ihrer Enttäuschung über die geringe Beteiligung keinen Hehl. „Erwerbslose kämpfen nicht mehr für sich selbst“, sagt sie zur Erklärung. Die 58-Jährige aber hat nicht aufgegeben. Sie war als Sekretärin bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt, die von einem Tag auf den anderen keine Arbeit mehr für sie hatte. Bewerbungen schreiben, Absagen einstecken: „Wir wissen, dass es ein Stigma ist, sich aus der Arbeitslosigkeit zu bewerben.“ Immer wieder sei ihr auch signalisiert worden, dass sie „mit 58 keine Chance mehr habe“. „Gott sei Dank“ sei sie ledig und kinderlos. Sie müsse keinem Kind erklären, dass das Geld zum Beispiel für ein Geschenk zum Kindergeburtstag fehlt. Röller erzählt, wie die Mütter versuchten, ihre Kinder zu verwöhnen. Die würden keine abgetragenen Klamotten haben, die Mütter schon. „Die Kinder haben einen Haarschnitt, die Mütter nicht.“
Auch Andreas Eichhorst gehört zu denen, die teilnehmen möchten am gesellschaftlichen Leben. Auf der Kundgebung ist er mit seiner Kamera unterwegs und fotografiert für die Erwerbsloseninitiativen, die für die Veranstaltung verantwortlich sind. Bevor Hartz IV kam, hat er „einen der letzten Bildungsgutscheine erwischt“ und sich zum Mediengestalter umschulen lassen. Eine Stelle hat er bis heute nicht gefunden. Jetzt versucht er mit der Kamera sein Glück – obwohl er weiß, dass die Konkurrenz groß ist. Aber er möchte „das machen, was ich kann“. Die Hoffnung, jemals einen Job zu finden, von dem er leben kann, hat Eichhorst aufgegeben. Mit Hartz IV zu leben, bezeichnet er als „schwierig“. Er gibt seinen Tagen eine „feste Struktur“ und treibt viel Sport: Laufen, Schwimmen, Radfahren. Irgendwann möchte der 44-Jährige an einem Triathlon teilnehmen. Außerdem sei er Mitglied bei der TG Bornheim. Das sei „eine Supersache“. Dort könne man „gut Zeit verbringen, ohne dass es etwas kostet“. Ähnlich wie Helga Röller weiß er aber auch, dass er mit seinen Ambitionen eher die Ausnahme als die Regel ist: „Andere zerbrechen.“
Hartz IV und die Eigenmotivation
Wir rufen dazu auf, sich nicht dem System Hartz IV zu beugen. Kämpft dagegen an. Und wenn Ihr Euch „nur“ gegen Bescheide vom JobCenter wehrt und nicht alles hinnehmt, was dort verzapft wird. Jeder gewonnene Widerspruch und jede gewonnene Klage sind Erfolge für jeden Einzelnen, gleichzeitig aber auch Erfolge für die Gemeinschaft der Leistungsberechtigten.
Enttäuschungen sollte man verbrennen, nicht einbalsamieren.
Mark Twain (1835-1910)
Wer sich selber als Hartz 4 Empfänger bezeichnet , hat die Diskriminierung angenommen.
Die Regierung als Hartz – Regime zu bezeichnen ist keine Diskriminierung , sondern wahr .
Sie hatten einen Kaschmirkanzler und nennen sich sozial .
Sie schufen ein Gesetz,das Ergebnis ist banal.
Sie nannten es Hartz 4 , so geht das schon seit Jahren hier .
Es kommt nicht mehr der Weihnachtsmann es kommt Hartz Vier
Wie traurig ist es hier?
Gedichte gegen Hartz 4 Diskriminierungsgesetz ,das wäre mal was neues.
Als Geschenk nach Berlin schicken oder zum Ex-Kaschmirkanzler von den Anti Sozialen .
Es ist ein gewolltes psychologisches Instrument um Menschen dazu zu bringen sich selbst unter Druck zu setzen.
Ich vergleiche es immer mit dem Vodoozauber ,wo die Menschen einen Zettel bekommen und das machen was dort steht.
Jeder wird festgestellt haben das er viel Post und Papierkram bekommt.
Oft vergeht bis zum Termin noch viel Zeit oder Feiertage liegen dazwischen.
Durch die ständigen Androhungen in dem Schreiben fühlen sie sich verängstigt.
Briefe und Bescheide von Ämtern und Behörden kommen häufig zum Wochenende. Das ist aber auch vor ALG II schon so gewesen. Hat möglicherweise schlicht mit dem Postlauf zu tun.
Das wird wohl so sein das alle Briefe dann zum Wochenende abgeschickt werden.
Aber man bekommt oft zwei die gleichen Briefe am Tag,mit dem gleichen Androhungen ( Rechtsbelehrung)
Das Job Center muss das so machen .
Es ist eine Anordnung vom Hartz Regime.
Ich nenne es Papiervoodokult der Bananenrepublik.
Das ist alles von Arbeitgebern gewollt , die Politik setzt diese Gesetze nur um.
Wer an Menschen verdienen will muss diese niedrig halten in jeder Form.
Die Existenzängste der Menschen als Antriebsmotor nutzen.
Sich mit der Leistung immer unzufrieden zeigen um mehr Leistung zu erreichen.
Immer wieder sagen jeder ist ersetzbar und die Geschäfte laufen schlecht obwohl sie gut gehen .
Das alles wird ihnen von Psychologen auf Lehrgängen beigebracht .
Geben sie sich nicht mit der Leistung ihres Personals zufrieden , es wird sich darauf ausruhen .
Ich habe mich mal auf so einer Schulung eingeschlichen und einige Sachen mitbekommen .
Die schlimmsten Feinde sind Psychologen die Arbeitgeber auf solche Gedanken und Handlungen bringen.
Und wer lässt sich nicht auf solche Schulungen ein um seine Geschäfte zu verbessern.
Es wird Ausnutzung und Unmenschlichkeit gepredigt.
Bei solchen Schulungen sind Arbeiter ( Personal ) nicht zugelassen.
Ich selbst habe durch einem Irrtum mal daran teilgenommen.
Als es am Ende auffiel , wurde ich laut darauf aufmerksam gemacht das es verboten sei und ich Stilschweigen zu wahren habe. Es gab eine Menge Androhungen .
Ich glaubte fast man hätte mich am liebsten als Zeuge beseitigt.